Die Kunst der Miniatur
Es gibt nichts, was es auf eyepollution nicht gibt
Schon einmal etwas von Geduldsflasche gehört!? Mit langsamem Trinken hat das nichts zu tun, nein, es handelt sich um religiöse oder Alltagsszenen, Maschinen, Modelle, Personen und so weiter – alles en miniature. Die Kunst besteht darin, die Dinge in eine Flasche zu kriegen. Am bekanntesten sind wohl die Flaschenschiffe: Dampfer, Schoner oder Yachten, die durch den Flaschenhals gezwängt erst hinter Glas auf große Fahrt gehen.
Bleiben wir aber beim Thema: eyepollution. Je mehr die Haut der Stadt davon geprägt ist, desto schlechter ihr Ruf, wilder ihr Gesicht, abgefahrener der Inhalt der Miniaturen. Doch die Künstler nehmen Anteil, sind Teil der Öffentlichkeit, bringen sich ein – in den öffentlichen Raum, beleben die Stadt. Je sauberer die Straßen, je besser die Viertel, je aufgeräumter Image und Selbstverständnis der Bewohner, desto quadratischer, gezirkelter, eintöniger Ansichten, Aussichten und Absichten, in jeglicher Hinsicht. Noch einmal, zur Wiederholung: Berlin, wohin nicht nur Touristen aus aller Herren Länder strömen – mittlerweile zieht es auch die Vogelwelt und viele Tiere hierher wegen der Vielfalt – gilt als Metropole, angesagt und schick, wild und bunt, außer an den piefigen Ecken und Winkeln (s.o.). Gerade so wie bei Frank Wedekind: „Berlin ist eben keine Stadt, sondern ein trauriger Notbehelf, ein Konglomerat von Kalamitäten.“ Doch die Subkultur, gerade wenn sie en vogue ist wie die Street Art mit Graffiti, Stencils, Murals, Stickern, Yam Bombings und Flackings lässt die Kassen klingeln.